Im Regionalliga West-Nachholspiel gegen den 1. FC Kaan-Marienborn kam der SC Preußen Münster nicht über ein 3:3 (2:2)-Unentschieden hinaus. Dabei zeigten die Adlerträger in der Defensive ungewohnte Unkonzentriertheiten auf.
Cheftrainer Sascha Hildmann resümierte: „Wir haben ein sehr wildes Spiel gesehen - auch bedingt durch Fehler. Wir haben nicht so verteidigt wie wir das sonst machen, haben uns das Leben mit verschiedenen Abspielfehlern schwer gemacht. Wenn du drei Gegentore kriegst, dann hast du ein bisschen was falsch gemacht. Das können wir viel besser.“
Gleich mit der ersten Aktion trafen die Gastgeber in Person von Markus Pazurek per Strafstoß zur Führung (6.). Die Preußen schüttelten sich schnell und „zeigten eine gute Reaktion“, erklärte Hildmann. Alexander Hahn (35.) und Angreifer Gerrit Wegkamp (37.) drehten das Spiel, ehe Tim Luca Zimpel erneut ausglich (44.). Nach der Pause legten Andrew Wooten (48.) und Enzo Wirtz (55.) nochmal jeweils einen Treffer für ihr Team drauf.
„Wir sind auf einen topmotivierten Gegner getroffen, der uns nichts geschenkt hat. Sie haben sehr kompakt verteidigt, die Räume zu finden war schwierig. Das war nicht unser bester Tag“, analysierte Hildmann.
Viele Münsteraner hatten gehofft mit einem Dreier in Siegen den Aufstiegs-Matchball am kommenden Wochenende sicher in der eigenen Hand zu haben. Doch nun muss man auf eine schnelle Entscheidung des Verbandes hoffen, der noch den Einspruch des 1. FC Düren gegen die 0:2-Wertung vom letzten Wochenende verhandeln muss.
Sollte er das bis zum Wochenende nicht machen, kann Münster nur sicher aufsteigen, wenn Gladbach II nicht gewinnt.
Der SCP-Coach ist allerdings kein Fan von Rechenspielen: „Das hat sich jeder so ausgemalt. Aber Fußball ist eben kein Malbuch.“
Nun wolle der 51-Jährige „das 3:3 akzeptieren“ und sich „nicht mehr lange mit dem Spiel beschäftigen“. Viel eher soll der Fokus möglichst schnell auf das wichtige Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II am Samstag (22.04., 14:00 Uhr) gelegt werden.
„Das Siegerland hat gesehen, was sie in Zukunft verpassen"
Thorsten Nehrbauer, Trainer des 1. FC Kaan-Marienborn, platzte nach dem Unentschieden gegen den Ligaprimus vor Stolz: „Wir haben es geschafft, uns gegen eine überragende Regionalliga-Mannschaft zu wehren und unseren Matchplan umzusetzen. Wir wussten, dass Münster viel Ballbesitz haben wird und unser Torwart einige Bälle halten muss. Das bleibt bei so einem Gegner nicht aus. Wir haben ein gutes Umschaltspiel betrieben und hätten mit viel Glück vielleicht am Ende sogar noch in Führung gehen können.“
Bekanntlich werden die Käner ihre erste Mannschaft, aufgrund verschärfter Lizenzauflagen seitens des Verbandes, am Ende der Saison aus der Regionalliga West zurückziehen. Nehrbauer emotional: „Uns wurde in diesen turbulenten Wochen der Boden unter den Füßen weggerissen. Das musst du als Mensch und Fußballer erstmal verkraften. Jetzt haben wir wieder unser wahres Gesicht gezeigt. Das Siegerland hat gesehen, was sie in Zukunft verpassen. Diese Mannschaft nicht mehr Fußball spielen zu sehen, ist für die Region ein großer Verlust.“